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Sima Moradbeigi

die in der kurdischen Provinz Bukan lebte, hat sehr früh, nach dem gewaltsamen Tod von Mahsa Jina Amini an den Protesten teilgenommen. Am 21.10.2022 waren die Demonstranten von drei Seiten von den Regimekräften umzingelt, die brutal gegen die Zivilbevölkerung vorgingen und auf sie schossen. Sima hatte ihren Ehemann aus den Augen verloren und rannte mit der Menge in Richtung der nächst höher gelegenen Straße und blieb am Metalltor eines Krankenhauses stehen, als ein Agent der Islamischen Republik seine Waffe durch das Metallgitter schob, sie auf Simas Arm anlegte und abdrückte

Sima fiel stark blutend auf den Boden. Ihre Kleidung und Schuhe waren sofort nass vor Blut. Sie hielt ihren Arm fest und schaffte es ein paar Schritte zu gehen, wo andere auf sie aufmerksam wurden. Man band ihren Arm fest ab, rief ihren Ehemann an und versuchte sie ins örtliche Krankenhaus zu bringen, wovon alle abrieten, da es dort nur vor Revolutionsgarden wimmelte. Sima wurde in eine kleine Klinik gefahren. Als man dort ihren Ärmel öffnete, fielen eine Schüssel voll Knochensplitter und Schrotkugeln herunter. Der diensthabende Arzt sagte, dass man Sima sofort in eine größere Stadt ins Krankenhaus fahren muss.

Die Blutung konnte nicht gestillt werden. Sima fiel in Ohnmacht. Man sagte ihnen, dass sie es ohne Bluttransfusion nicht nach Täbris oder Urmia schaffen würde. Im Bukankrankenhaus verhinderten die Revolutionsgarden eine Bluttransfusion. Sie wurde ins private Miladkrankenhaus in Urmia gefahren, die vorerst aus Angst die Aufnahme verweigerte. Ein Arzt sagte dem Personal, dass man Sima auf seine Verantwortung aufnehmen soll. Er deklarierte die Akte als Verkehrsunfall. Sima hatte kaum noch Puls. Sie erhielt 3 Blutkonserven und wurde in den folgenden Tagen 3 Mal für jeweils 8 bis 9 Stunden operiert.

Simas Ellenbogengelenk wurde durch den aufgesetzten Schuss mit Schrotmunition zerfetzt. Man hat aus ihrem Arm ca. 80 Schrotkugeln entfernt. Jedoch stecken mindestens weitere 150 Kugeln in ihrem Arm.

Als Sima in Urmia im Krankenhaus war, haben die Regimeschergen ihre Familie aufgesucht und nach ihr gefragt. Sie kehrte nie wieder nach Hause zurück und tauchte unter. Die Drohungen der Sicherheitskräfte wurden immer massiver. Sima, ihr Ehemann und die 3-jährige Tochter flohen mit Hilfe von Schleppern in den Irak und hielten sich dort illegal in Sulaimaniyya auf. Man konnte ihr dort medizinisch nicht helfen. Zudem waren sie dort vor dem verlängerten Arm der Mullahs nicht geschützt. The Munich Circle wurde auf Simas Schicksal aufmerksam und ermöglichte der jungen Familie die Einreise nach Deutschland

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